Jon Douglas Lord...
wurde am 9. Juni 1941 in Leicester, Großbritannien geboren.

Deep Purple-Organist von April 1968 bis Mai 2002

Im September 2002 war Jon noch mal als Gast bei einigen Deep Purple-Konzerten mit von der Partie.

Er lernte im zarten Alter von 9 Jahren Klavier zu spielen, da sein Vater entschieden hatte, dass sein "Little Jon" ein klassischer Pianist werden sollte.
Aber er fand Jazz & Blues interessanter.

Nicht er, sondern ein Professor namens Vernon Lord aus Cambridge schuf das Cover von The Book Of Taliesyn.

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Er revolutionierte die Rockmusik durch sein stilprägendes Spiel der Hammond-Orgel bei Rockgruppen wie Deep Purple oder Whitesnake und gilt als Wegbegründer der Kombination von Rock mit Klassik.

Sowohl sein Vater als auch seine Tante waren Performance-Künstler, die ihr Talent als Duo mit einer lokalen Tanzgruppe zur Aufführung brachten. Lords erster aktiver Kontakt zur Musik geschah über das Klavier der Familie, an dem er bereits im zarten Alter von fünf Jahren klassischen Unterricht bekam. Als Teenager beeindruckte ihn zunehmend der Charme der Jazz-Organisten, wie Jimmy Smith oder die Pioniere des Rock'n'Roll-Pianos, wie Jerry Lee Lewis.

Mit neun Jahren nahm Lord zunächst Schauspielunterricht in einer der führenden Dramaturgieschulen Londons. Das war in den frühen 1960ern, und das Swinging London lag sozusagen um die Ecke. Von dieser "neuen" Musik angezogen, begann Lord in diversen Jazz und Rhythm and Blues Combos zu spielen, überwiegend in kleinen Kneipen und Clubgigs in der Londoner Region. Erste regionale Erfolge konnte er mit der Bill Ashton Combo feiern, einer Jazzgruppe, die sich nach dem Saxofonspieler benannte.

1963 wechselte Jon Lord zu einer Band, geleitet von Derek Griffiths, die sich Red Blood and his Bluesicians nannte, und es ihm ermöglichte, an seine erste elektrische Orgel zu kommen.

Die nächsten Jahre erspielte sich Jon Lord die Fähigkeiten zum Profimusiker. Er trat als Organist den bluesig rockigeren Artwoods bei, deren Bandleader Art Wood der Bruder des späteren Rolling Stone Ron Wood war. Die Artwoods veröffentlichten mehrere Singles und EP's, darunter ein heutiges Sammlerstück, "Art Gallery", traten in TV und Radiosendungen auf, und hatten unzählige live Auftritte. Obwohl die Artwoods ein wunderbares Beispiel des frühen Britpop waren, schafften sie keine einzige Hitparadenplatzierung, so dass sie sich bald wieder auflösten, nachdem ihr letzter Versuch, die Charts unter dem Pseudonym St. Valentine's Day Massacre ebenfalls scheiterten.

Art Woods jüngerer Bruder Ron nahm mit Jon Lord schließlich noch drei Instrumentalnummern unter dem Namen Santa Barbara Machine Head auf.

Ganz in der Nähe, ohne Jon Lords Aufmerksamkeit zu erregen, war eine andere Band damit beschäftigt vergeblich in die Charts zu gelangen: The Flowerpot Men, eher ein Gesangsensemble, das einen psychedelischen Hit hatte und für eine gebuchte Tour auf Musikersuche waren. Sie fragten Jon Lord, ob er nicht die Band komplettieren wolle. Ebenfalls dabei war ein späteres Deep Purple Mitglied: Nick Simper, sowie Drummer Carlo Little, der bei den Screaming Lord Sutch's Savages bereits an Ritchie Blackmores Seite spielte.

Kurz darauf kam Jon Lord zusammen mit Nick Simper zu Deep Purple. Zwischen 1968 und 1976 galten Deep Purple als eine der populärsten und kreativsten Bands, wobei Jon Lord eine tragende Rolle als virtuoser Hammondorganist zuteil wurde, der bis zum Jahre 2003 als einziges Mitglied der Band neben Drummer Ian Paice nicht ausgetauscht wurde. Zwischen den Aufnahmen diverser Hardrockalben mit Deep Purple, und unzähligen Welttourneen, fand er immer wieder Zeit für diverse Soloprojekte, in denen er die Kraft der Rockmusik mit der traditionellen klassischen Musik verband. Dies geschah zeitweise mit Unterstürzung durch Deep Purple, für das berühmte Concerto for Group and Orchestra (1969), oder in Form von Soloalben, wie Sarabande oder Gemini Suite. Des Weiteren fand er Zeit die Musik für den Film The Last Rebel (1971) zu schreiben, oder mit seinem Freund Tony Ashton eine eher ammüsante Platte aufzunehmen: First of the Big Bands.

Als sich Deep Purple das erste mal auflösten (1976), gründete Jon Lord mit dem Purple Drummer Ian Paice und Tony Ashton die Band Paice Ashton Lord, die zwar nur ein einziges Album aufnahmen, Malice in Wonderland, doch gerade dieses gilt als Meilenstein der Rockmusik. Nach einer Tour und den Vorbereitungen für ein weiteres Album, das jedoch nie aufgenommen wurde, gingen Jon Lord und Ian Paice zu David Coverdales Whitesnake, deren größter Hit wohl das oft gecoverte Here I go again sein dürfte.

Während der erfolgreichen Jahre bei Whitesnake gastierte Jon Lord auf diversen Alben, von Cozy Powell, Graham Bonnet und vielen weiteren, und nahm ein weiteres Soloalbum auf: Before I forget.

Schließlich (1984) kam Deep Purples Reformation. Deep Purple erreichten erneut große Erfolge, nahmen weitere sechs Alben auf und hatten zigtausende Konzerte auf der ganzen Welt mit fünf verschiedenen Line-Ups.

2002 verließ Jon Lord die Band zur Enttäuschung der Fans endgültig. Ersetzt wurde er durch Don Airey. Lords letztes Konzert mit Deep Purple fand am 19. September 2002 in Ipswich, England statt. "I'm going to have myself a long and vibrant solo career." gestand er einem tränenerfüllten Publikum.

Ein Jahr später war Lord einige Monate in Australien, um einige Konzerte seines vorletzten Soloalbums zu geben, Pictured within, und gab zur allgemeinen Überraschung im Sydney Opera House ein Blueskonzert mit einer lokalen Bluesband, The Hoochie Coochie Men, das glatt auf CD erschien.

Mit "Beyond the notes", dem 2005 erschienen jüngsten Album, beweist Jon Lord einmal mehr seine Fähigkeit zu genreübergreifenden, eigenwilligen Kompositionen. Hier ist auch das von ihm für Frida (ehemals ABBA) geschriebene Stück "The sun will shine again" zu finden, mit dem sich die schwedische Sängerin erstmals auch wieder live zeigte. Bei den Konzerten wirken die Stücke, nicht zuletzt durch das ca. 20-köpfige Orchester, noch lebendiger und kraftvoller - mit einem humorvollen, augenzwinkernden Jon Lord als Entertainer.

Jüngst feierte sein neuestes Werk seine Uraufführung, ein weiteres, klassisches Stück: Boom of the tingling strings, in Queensland, mit dem Queensland Orchestra, und erntete standing ovations.

Jon Lord ist ein Meister der Hammond-Orgel, egal ob er komponiert, aufnimmt oder auftritt. Er verkaufte 200 Millionen Alben, hatte über vier Jahrzehnte hinweg unzählbar viele Liveauftritte vor weltweit abermillionen von Zuschauern, mit den unterschiedlichsten Musikstilen, von Jazz über Blues zu R&B, Klassik und Hard Rock, zudem komponierte er weltweite Number One Hits, wie Smoke On The Water, Black Night, Highway Star, Child In Time, Lazy, Fireball, Woman From Tokyo, Burn, und Here I Go Again, und trat mit den bedeutendsten Musikern der Welt auf: George Harrison, Ringo Starr, Luciano Pavarotti, David Gilmour, Jimi Hendrix und Eric Clapton.

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